Wir schreiben das Jahr 1878. Die Vertreter der wichtigsten Zeitungen und Magazine haben sich in Newark versammelt und warten auf Thomas Alva Edison.
Plötzlich wird es still. Die Spannung steigt ins Unermessliche als Edison das Podium betritt. Er hebt die rechte Hand und präsentiert der staunenden Menge ein kugelförmiges Gebilde aus Glas.
"Das", verkündet er mit donnernder Stimme, "das ist die gewaltigste Erfindung dieses Jahrhunderts. Eine Glühlampe. Sie wird leuchten und damit die Gesellschaft verändern. Die Dunkelheit wird weichen und das Leben wird sicherer werden. Arbeitsplätze werden entstehen. Die Menschen werden Geld verdienen. Allen wird es besser gehen dank meiner genialen Erfindung!"
Ein junger Journalist hob zaghaft die Hand. "Ich habe da eine Frage, Mr. Edison."
"Dann fragen Sie", antwortete Edison unwirsch.
"Nun, Mr. Edison, diese Glaskugel, die Sie uns zeigen, die ist doch vollkommen leer. Was, bitteschön, soll denn da leuchten?"
Die Zornesröte stieg in Edisons Gesicht.
"Sie wagen es, meine Genialität in Zweifel zu ziehen, Sie tintenklecksender Wurm", schrie er dem Verdutzten entgegen. "Natürlich ist diese gläserne Birne innen hohl und leer. Aber irgendwas wird da schon noch hinein kommen. Ich werde bereits morgen eine Arbeitsgruppe zusammenstellen und die wird das Problem lösen. Das Ergebnis werden Sie dann schon sehen, in einem Jahr. Oder zwei!"
Hätte Edison seine damals noch nicht erfundene Version einer Glühbirne in dieser Weise präsentiert, man hätte ihn mit Schimpf und Schande von der Bühne gejagt.
Heute wird man so der freiheitliche Minister für Technologie und Innovation.