Ein Glücksfall

 

Im Kurier-Interview überraschte H.C. Strache mit der freiheitlichen Selbsteinschätzung: Wir sind normal. Das hat mir zu denken gegeben. Niemand möchte gerne als abnormal gelten, also habe ich sofort mein Gewissen erforscht und damit begonnen, eine Liste anzulegen:

 

Ich habe keine Liederbücher mit alten Nazi-Gassenhauern.

Ich habe und hatte keinen der österreichischen Top-Neonazis unter meinen Freunden und Bekannten.

Ich war in jüngeren Jahren nie im Tarnanzug im Wald und habe zum Spass auf meine "Mitspieler" geschossen und ich habe noch nie jemanden einen scharfen Säbel über den Schädel gezogen.

Ich glaube nicht, dass es unsere Gesellschaft weiter bringt, wenn die Zweitschwächsten die Schwächsten aus dem Boot werfen.

Ich glaube nicht, dass es den oberen Zehntausend so schlecht geht, dass man sie mit ein paar hundert Million als Steuergeschenk trösten muss.

Ich glaube, dass die Schulbildung von den jeweiligen Fähigkeiten abhängen sollte und nicht von der Geldbörse der Eltern.

Ich glaube, dass sozial gerecht umverteilen nicht heißt, den Armen zu nehmen und den Reichen zu geben sondern eher umgekehrt.

Ich glaube nicht, dass es das gute Recht einer Partei ist, alle Spitzenposten sofort und nach Belieben  politisch umzufärben.

Ich bekenne mich nicht zur deutschen Nation sondern zur österreichischen.

 

Danach habe ich frustriert aufgehört. Es ist erschütternd, aber nicht zu ändern: Ich bin nicht normal!