Hoffnungslos, aber nicht ernst  -  oder: typisch österreichisch

Österreich ist schön. Herrliche Landschaften. Imposante Bauwerke. Kunst und Kultur von Weltformat. Und ein einmaliger, liebenswerter Menschenschlag. Männer und Frauen aller Berufs-, Bildungs- und Altersgruppen, Hilfsarbeiter und Generaldirektorinnen, Schreibtischtäter und Hackler, Lehrerinnen und Schüler, Großmütter und Enkelkinder, weitsichtige Denker ebenso wie skurrile Eigenbrötler, so unterschiedlich sie auch in allem sein mögen, an einen Punkt finden sie zusammen.

Als gelernte ÖsterreicherInnen wissen sie eines mit Sicherheit: Egal ob Politik oder Wirtschaft, ob Religion oder Sport, ob Haushalt oder Familie, irgendwann stolpert man wieder über eine Sache, die ist so speziell, dass man sie einfach nehmen muss, wie sie ist. Und das Ganze kann man nur achselzuckend mit zwei Worten begleiten: "Ja mei !!"

 

Ich habe mir vorgenommen, wenigstens in einigen Fällen ein kleines bisschen mehr zu tun. Deshalb erlaube ich mir zu manchen Seltsamkeiten des aktuellen Tagesgeschehens einen persönlichen Kommentar. Satirisch, kritisch, nachdenklich - so gut ich es mit meinen bescheidenen Möglichkeiten eben kann. Manchmal verpacke ich aber auch Skurrikes aus dem wirklichen Leben in fikitve Abenteuer, die ein unbekannter Ich-Erzähler zum Besten gibt. Wenn jemand glaubt, sich in diesen Geschichten wieder zu erkennen, so sei ihr oder ihm nur eines gesagt: Parallelen mit tatsächlichen Ereignissen sind beabsichtigt,  die Namen der handelnden Personen sind jedoch allesamt erfunden und daher sind alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen rein zufällig. Nichts ist genau so passiert, wie es hier beschrieben wird.

 

Was ich schreibe spiegelt lediglich meine persönliche Meinung wider und ich erhebe keinerlei Anspruch auf irgendeine Form der vielzitierten "Wahrheit". Wem meine Sicht der Dinge nicht gefällt, der oder die braucht nichts weiter zu tun, als auf die Lektüre meiner Texte zu verzichten. Ich möchte mit meinen Worten in erster Linie unterhalten und zwar diejenigen, die davon unterhalten werden wollen. Wenn das die eine oder den anderen auch noch ein wenig zum Nachdenken anregt, dann wäre ich wahrscheinlich sogar ein wenig stolz auf mich. Falls aber am Ende des Tages nur die Erkenntnis bleibt, dass sich wirklich niemand für meine Schreiberei interessiert, dann werde ich wohl sehr österreichisch reagieren und achselzuckend festestellen: "Ja mei!"


 Erich Dirngrabner

Jahrgang 1962, überzeugter Österreicher,

seit vielen Jahren mit großem Vergnügen

aber ohne nennswerten finanziellen Erfolg

aktiv als Schreiber und Sprecher

 

Warum denn nur ??

Was treibt einen Mann Mitte fünzig dazu, einen Blog zu eröffnen und dort ernste und satirische Kommentare zu posten und für ein paar kurze Geschichten Wahres und Erfundenes durcheinander zu beuteln? Hat der Alte mit seinem Brotberuf und seinen sonstigen Aufgaben als Ehemann, Vater und Großvater etwa nicht genug zu tun ?

Aber natürlich hat er.  Mir geht es wie vielen anderen in meinem Alter: wir haben eine ganze

Menge zu tun. Das kann aber nicht bedeuten, dass ich kommentarlos daneben stehe und zusehe, wie sich unsere Gesellschaft in manchen Bereichen in eine Richtung entwickelt, die ich für bedenklich halte. Ich möchte in Frage stellen, was mir fragwürdig erscheint. Audiatur et altera pars - kein Ding hat nur eine Seite. Vielleicht kann ich ab und zu auch andere dazu bringen, wenigstens kurz ein Mal die Perspektive zu wechseln. Ganz nach meinem persönlichen Motto: Glaube nicht alles, was man dir erzählt, und stelle ganz besonders das in Frage, was als unverrückbare Wahrheit verkauft wird, egal woher es kommt.

Und wenn die Solidarität in der Gesellschaft endet, weil die da oben erfolgreich die in der Mitte anstiften, auf die da unten so lange zu treten, bis sie aus dem angeblich zu vollen Boot gefallen sind, dann will ich nicht tatenlos zusehen.

Vielleicht haben Sie das Gefühl, beim mir kämen einige meist eher schlecht weg: Gruppierungen und Gesinnungsgemeinschaften wie die FPÖ, die AfD oder der Front National, Politiker wie Strache, Le Pen, Orban, Trump und Putin. Seien Sie beruhigt: Sie haben recht.